Entschleunigte Fotografie: Die Kunst des Innehaltens

Erleben Sie die Kunst des Innehaltens durch die Entschleunigte Fotografie – für bessere Bilder und eine intensivere Wahrnehmung. Tauchen Sie ein in die Welt vom achtsamen fotografieren.

Entschleunigte Fotografie Canal Grande Venedig Italien, Langzeitbelichtung in der Lagunenstadt, Kanal, Wasser, Historische Häuser

Canal Grande Venedig Langzeitbelichtung, Hasselblad X1D, 30mm Graufilter 181 Sek Bel.

 

Entschleunigte Fotografie: Die Kunst Innehalten beim Fotografieren

In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, ist es besonders wichtig, sich Zeit zu nehmen. Dies gilt ganz besonders für die Welt der Fotografie. Entschleunigte Fotografie ist eine kreative Herangehensweise, die darauf abzielt, die Schönheit der kleinen Dinge im Leben festzuhalten und uns dabei hilft, die Welt um uns herum bedachtsam und tiefer zu erleben.

Aber was bedeutet eigentlich „Entschleunigung“? Ganz einfach gesagt, es bedeutet innezuhalten und sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Es ist eine aktive Entscheidung, sich von der allgegenwärtigen Hektik und dem Stress des Alltags zu befreien. Im Kontext der Fotografie bedeutet Entschleunigung, sich Zeit zu nehmen für die Planung der Bildkomposition, das genaue Studium des Objektes und das Einfangen der Atmosphäre der Umgebung. Es geht darum, achtsam auf die Details zu schauen und die oft übersehenen Schönheiten zu entdecken.

 

Warum ist Langsamkeit beim fotografieren so wichtig? Hier sind einige Gründe, die es erklären:

  • Bessere Bildqualität: Indem man ausschliesslich Zeit für die Fotos einplant, entstehen Bilder mit einer durchdachten Komposition und einem tieferen Verständnis seine Objekte. Das Ergebnis sind ausdrucksstarke und ästhetische Fotos und keine schnell unüberlegten Knipserbilder, egal ob mit digital oder analog Kamera. 
  • Bewusstere Wahrnehmung: Durch das Vermeiden von Hast kann man sich besser auf Details konzentrieren und die Schönheit in den kleinen Dingen des Lebens entdecken. Das erlaubt einen neuen Blick auf die Welt und fördert eine bewusstere Wahrnehmung. 
  • Meditative Erfahrung: Die Fotoentspannung kann zu einer Art Meditation werden. Durch die Fokussierung auf das Wesentliche und das Abschütteln des Alltagsstresses findet man Ruhe und baut Stress ab.

Schauen wir uns genauer an, warum es sich lohnt, beim „Knipsen“ einen Gang herunterzuschalten.

Entschleunigte Fotografie: Die Kunst Innehalten beim fotografieren, Fritz Schneeweis Steg, Fritz Schneeweis Brücke, Brücke 86 Wiener Neustädter Kanal am Triangl , Neubau 2001. Dieses Brückenbauwerk wurde anlässlich der Herstellung des Teilstücks des Radwegs Euro Velo Nr. 9 im Jahr 2001 unter Bürgermeister Traude Dierdorf errichtet.

Brücke über den Wiener Neustädter Kanal im Nebel

Mehr Zeit für die Komposition

Ein großer Vorteil der entschleunigten Aufnahme ist die zusätzliche Zeit, die man für die Komposition eines Bildes hat. Ohne Eile kann man das Motiv in Ruhe betrachten, aus verschiedenen Blickwinkeln erkunden und so zu beeindruckenderen Bildergebnissen gelangen. Die Komposition bedeutet, die Elemente des Bildes so anzuordnen, dass sie ein harmonisches Ganzes ergeben. Bei dieser Bildgestaltung hat man die Freiheit, verschiedene Kompositionsregeln auszuprobieren und die optimale Anordnung für das jeweilige Motiv zu finden.

Mehr Aufmerksamkeit auf den Bildinhalt

Die Zeiteinteilung ermöglicht auch eine intensivere Konzentration auf das Aufnahmeobjekt. Dabei geht es nicht nur um die technischen Aspekte des Fotos, sondern auch um die emotionale Wirkung des Bildes. Entspannte Fotografie zielt darauf ab, den Bildgegenstand zu verstehen und seine Schönheit zu erkennen. Durch diese Fokussierung auf das Wesentliche entstehen Bilder, die mehr sind als nur Abbildungen – sie erzählen Geschichten und lassen den Betrachter in die Welt des Fotografen eintauchen.

Mehr Kreativität, Entschleunigte Fotografie

Entschleunigtes fotografieren fördert zudem die Kreativität. Die zusätzliche Zeit erlaubt es, neue Ideen zu erforschen und künstlerische Experimente zu wagen. Es ist wichtig, offen für neue Möglichkeiten zu sein und sich nicht nur auf konventionelle Aufnahmetechniken zu beschränken. Entschleunigt fotografieren ermutigt dazu, verschiedene Einstellungen und Techniken auszuprobieren, um die eigene kreative Persönlichkeit zu entfalten.

Experimentelle Entschleunigte Fotografie. Wald Langzeitbelichtung verwischte Bäume in Rot, Gelb Orange Farben

Experimentelle Kreative Naturfotografie im Wald. Nikon 7100

Wenn du dich in die Welt der Langsamkeit begeben möchtest, sind hier einige Tipps für dich

Geh zu Fuß: Wenn du zu Fuß unterwegs bist, hast du mehr Zeit, dich umzusehen und die Umgebung zu genießen.

Nimm dir Zeit für die Komposition: Betrachte deinen Bildinhalt aus verschiedenen Blickwinkeln und wähle sorgfältig den besten Aufnahmewinkel für die Bildgestaltung aus. Bevor du Klick machst experimentiere mit unterschiedlichen Perspektiven und sieh, wie sich die Komposition verändert.

Achte auf Details: Verliere dich in den Details deines Objektes. Kleine Elemente können oft die größte Wirkung haben. Schau dir deinen Bildinhalt genau an und entdecke interessante Details, die deine Bilder bereichern. 

Experimentiere: Sei mutig und experimentiere mit verschiedenen Kameraeinstellungen, Belichtungen, Blenden und Effekten, du bekommst dadurch Raum für kreative Experimente, die deine fotografische Vision erweitern können.

Beobachte das Licht: Achte auf das Spiel von Licht und Schatten und verändert sich das Licht im Laufe des Tages? Nutze unterschiedliche Tageszeiten, um einzigartige Stimmungen in deinen Fotos einzufangen, beinhaltet vor allem Porträts um die Balance von Licht und Schatten zu steuern. Lerne deine Augen fotografisch Sehen. 

7300_1-Leitha zugefroren Entschleunigte Fotografie Foto Franz Baldauf

Froschperspektive, zugefrorener Fluss

Bessere Fotos im Blick: Tipps für angehende Fotografen

Verzichte auf den Automatikmodus: Nimm dir Zeit, die manuellen Einstellungen deiner Kamera zu verstehen und zu nutzen. Experimentiere mit Blende, Verschlusszeit und ISO, um die volle Kontrolle über deine Lichtbilder zu haben. Wie viele Fotografinnen und Fotografen lernen durch oftmaliges üben und trainieren lange um ihr Hobby zu betreiben. Dabei kann ein Fototrainer und Fotokurse, auch beruflich mit einem speziellen Kurs weiterhelfen.

Nutze natürliche Rahmen: Finde natürliche Rahmen, wie Bäume, Fensterrahmen oder Türen, um deine Bilder zu umrahmen. Das gibt deinen Fotos Tiefe und einen interessanten Fokus.

Entdecke Perspektiven: Lege dich auf den Boden, klettere auf einen Hügel oder suche nach ungewöhnlichen Winkeln. Wechselnde Sichtweisen können eine vertraute Szene völlig verändern.

Schaffe leere Räume: Lass leere Bereiche in deinen Bildern und gib deinen Fotos Raum zum Atmen, dadurch vermittelst eine ruhige, entspannte Atmosphäre und die Betrachter werden veranlasst sich auf das Hauptmotiv konzentrieren.

Fotografiere in Schwarz-Weiß: Setze dich mit der Kunst der Schwarz-Weiß-Bildtechnik pur auseinander, das lenkt den Fokus auf Formen, Kontraste und Emotionen. 

Markusplatz Venedig, Nachtaufnahme Langzeitbelichtung

Markusplatz Venedig, Nachtaufnahme durch Langzeitbelichtung ist der Platz fast Menschenleer

Kreative Fotografie: Langzeitbelichtung, Naturtouren und Fotogeschichten erleben

Befasse dich mit Langzeitbelichtung: Experimentiere mit Langzeitbelichtungen vom Stativ, um fliessende Bewegungen zu be- oder entschleunigen und surreale Effekte zu erzielen, weil lange Belichtungszeit einsetzten eröffnet neue kreative Möglichkeiten. Verwende analoge Filme dabei sollte die Fotografin  den Stellenwert von einem Belichtungsmesser nicht vergessen.

Plane Fototouren in der Natur: Nutze die Natur als Rückzugsort für deine Bildidee. Ein Wald, ein Park oder ein See bieten oft ruhige Umgebungen für inspirierende Landschaft- oder Makroaufnahmen zur Entschleunigten Fotografie.

Gestalte deine eigene Fotogeschichte: Plane eine Serie von Fotos, die eine Geschichte erzählen dazu eignet sich hervorragend sich als Fotojournalist zu betätigen. Dies könnte ein Tag im Leben sein, eine Reise oder einfach ein Thema, das dich fasziniert. Verwende eine Digitalkamera, da gibt es fast unbegrenzt Speicher damit du dich mit deinem Fotothema auseinandersetzen kannst, deine Reportage mit allen Facetten beleuchten kannst und eine unbegrenzte Anzahl an Aufnahmen hast.  

Fotografiere ohne Ablenkung: Schalte dein Handy aus und konzentriere dich bewusst auf deine Umgebung, dadurch kannst du dich besser auf die Kunst konzentrieren und in den Moment eintauchen.

Erinnere dich daran, das, dass Auslösen der digital Kamera nicht nur das Endprodukt, das Foto, betrifft, sondern auch den Prozess der Bildbearbeitung bei der digitalen Fotografie am Computer oder die Nachbearbeitung in der Dunkelkammer bei der analogen Fotografie. Nimm dir Zeit, sei geduldig und genieße den Moment wie das Bild entsteht.

Entschleunigte Analogfotografie mit 25 Jahre alter Zenza Bronica GS1 Mittelformat Kamera auf Ilford Schwarzweiss Film, selbst entwickelt und eingescannt

Analogfotografie mit 25 Jahre alter Zenza Bronica GS1 Mittelformat Kamera auf Ilford Schwarzweiss Film, selbst entwickelt und zur digitalen Nachbearbeitung eingescannt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Kategorie der Lichtbildnerei nicht nur eine fotografische Disziplin ist, sondern eine Bereicherung für deine Lebensqualität. Indem du innehältst und dir Zeit für dein Fotoprojekt nimmst, kannst du nicht nur beeindruckendere Bilder erstellen, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Welt herstellen. In einer Welt, die oft von Hektik geprägt ist, bietet diese Kategorie der Lichtbildkunst einen Raum der Ruhe, Achtsamkeit und Inspiration. Nimm dir die Zeit, die Schönheit um dich herum zu entdecken und entfliehe der Hektik des Alltag.


By |2023-12-27T09:52:26+01:00Dezember 26th, 2023|Blog-Beiträge, Schwarzweißfotografie|0 Comments

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